OBS blind bedienen – Kapitel 3. Szenen und Quellen

Blind_Adventurer
written by

In den vorherigen Kapiteln unseres umfassenden Handbuchs haben wir das Hauptfenster des Programms kennengelernt und das Einstellungsmenü im Detail behandelt. Heute kommen wir zu einem wichtigen Thema: Szenen und Quellen, die wir ihnen hinzufügen können. Bevor wir uns mit der Vielfalt der Quellen befassen, wollen wir verstehen, wie das Ganze funktioniert.

Allgemeine Information

Eine Szene in OBS ist im Wesentlichen eine „Ebene“ unseres Streams oder unserer Aufnahme. Wir wechseln zwischen ihnen und ändern damit das Bild für die Zuschauer. Zum Beispiel:

  • „Spiel“ — eine Szene mit Gameplay und Webcam.
  • „Pause“ — eine Szene mit einem Pausenbanner und Musik.
  • „Annonce“ — eine Szene mit Text und einem Hintergrundvideo.

Kurz gesagt: Eine Szene ist ein fertiger Satz aus Videos, Bildern und Sounds, die gleichzeitig angezeigt werden.

Wenn das Hauptfenster von OBS geöffnet wird, landet der Fokus zunächst auf den Schaltflächen zum Vergrößern und Verkleinern der Ansicht. Wenn wir von diesem Bereich aus mehrmals mit der TAB-Taste navigieren, gelangen wir zum Szenen-Bedienfeld. NVDA spricht das Wort „Szenen“ aus, und wir sehen eine Liste, in der wir mit den Pfeiltasten navigieren können. Wenn nur eine Szene vorhanden ist, wird der Bildschirmleser beim Bewegen mit den Pfeiltasten (hoch/runter) nichts vorlesen.

Durch Aktivieren des Kontextmenüs sehen wir folgende Optionen: Hinzufügen, Entfernen, Duplizieren, Verschieben, Umbenennen, Filter verwalten und Übergangseffekte zwischen Szenen.

Die Taste *F2*: erlaubt es, die markierte Szene umzubenennen, und die Taste *ENTF* (*Delete*) löscht sie.

In einem Projekt ist immer mindestens eine Szene vorhanden, daher kann die letzte verbleibende Szene nicht gelöscht werden.

Quellen sind alle Elemente, die wir einer Szene hinzufügen:

  • Spiel-/Fensteraufnahme — um Gameplay oder ein Programm zu zeigen. 
  • Webcam — für das Gesicht des Streamers.
  • Text — Untertitel, Titel, Einblendungen.
  • Audiogeräte — Mikrofon, Systemton.
  • Browser — für Interaktionen (Chats, Donation-Alerts, Warnungen).

Das Quellen-Bedienfeld befindet sich direkt unter dem Szenen-Bedienfeld, wird also mit der nächsten TAB-Navigation in den Fokus gelangen.

Über das Kontextmenü können wir passende Quellen hinzufügen und sie verwalten: umbenennen, löschen, duplizieren, Filter anwenden usw.

Analog zu den Szenen sind auch hier verfügbar: F2 zum Umbenennen einer Quelle und ENTF zum Löschen.

Im Gegensatz zu Szenen können Quellen vollständig entfernt werden, sodass eine Szene leer bleiben kann.

Wie es funktioniert — eine Zusammenfassung:

  1. Wir erstellen eine Szene.
  2. Wir fügen die gewünschten Quellen hinzu.
  3. Wir wechseln während des Streams oder der Aufnahme zwischen den Szenen.

Szenen sind die fertigen „Bilder“ unseres Streams, und Quellen sind ihr Inhalt. Es ist ganz einfach: Wir bauen die benötigten Elemente in einer Szene zusammen, wechseln die Szene — und der Zuschauer sieht ein neues Bild.

Ich empfehle, Szenen für den Anfang und das Ende des Streams zu erstellen. Es ist sehr gut, eine solche Szene etwa 5-10 Minuten vor Streambeginn mit entspannender Musik zu starten. So können die Zuschauer auf die Benachrichtigungen reagieren, eintreffen und langsam beginnen, sich im Chat zu begrüßen. Man kann auch eine Pausenszene erstellen, wenn der Streamer kurz für wichtige Dinge weg muss. Im Grunde sind die Möglichkeiten hier nahezu unbegrenzt.

Arten von Quellen

Nachdem wir die allgemeinen Konzepte besprochen haben, gehen wir nun zur vollständigen Übersicht der OBS-Quellen über:

Eingangs-Audioaufnahme (Audio Input Capture)

Dies ist eine Quelle in OBS, die es ermöglicht, Ton von einem Mikrofon, einer Audio-Schnittstelle oder einem anderen Eingabegerät aufzuzeichnen und zu streamen. Einfach gesagt:

  • Wenn wir ein Mikrofon haben — wird diese Quelle es „hören“.
  • Wenn eine Gitarre über eine Soundkarte angeschlossen ist — kann OBS deren Klang erfassen..
  • Wenn wir ein virtuelles Kabel (wie VB-Cable) — kann der Ton aus einem anderen Programm aufgezeichnet werden.

Hauptanwendungsfälle:

  • Sprachaufnahme (Podcasts, Voice-Over, Streams).
  • Aufnahme von Instrumenten (Gitarre, Synthesizer, wenn sie über eine Audio-Schnittstelle angeschlossen sind).
  • Nutzung virtueller Geräte (z. B., um Ton aus Discord oder Musik aus einem Player aufzunehmen).
  • Trennung von Audio-Streams (wenn Mikrofon und Systemton separat gesteuert werden müssen).

Wie wird es hinzugefügt?

In der Quellenliste: „Kontextmenü“ , „Untermenü hinzufügen“  , „Audio Input Capture (Eingangs-Audioaufnahme)“. Ein Dialogfeld öffnet sich, in dem:

  1. Bearbeitungsfeld: Hier geben wir der Quelle einen neuen Namen oder belassen es, wenn der aktuelle Name passt.
  2. Optionsschalter (Neu erstellen): Ermöglicht das Hinzufügen eines neuen Audioaufnahmekanals, wenn eine weitere Quelle benötigt wird.
  3. Optionsschalter (Vorhandene hinzufügen): Ermöglicht die Auswahl einer bereits eingerichteten Audioquelle für die Verwendung im aktuellen Projekt.
  4. Aktiviertes Kontrollkästchen (Quelle sichtbar machen): Zeigt die Quelle in der Quellenliste an oder blendet sie aus. Das Kontrollkästchen sollte nicht deaktiviert werden.
  5. Schaltfläche (OK): Zum Übernehmen der Einstellungen.

Wenn der Optionsschalter auf (Vorhandene hinzufügen) gestellt ist, kann man durch Drücken der Tab-Taste und mit den Pfeiltasten entweder eine bereits existierende Audioquelle, die in anderen Szenen verwendet wird, oder die vorhandene Standardquelle auswählen, in diesem Fall: „Mikrofon/Aux“.

Wenn eine andere Quelle hinzugefügt werden soll, aktiviert man den Optionsschalter (Neu erstellen) und drückt die Schaltfläche (OK).

Es öffnet sich das nächste Fenster zur Konfiguration der Eingangsquellen. Dort drückt man zweimal die Tastenkombination Umschalt+Tab und gelangt in die Liste der verfügbaren Audiogeräte zur Auswahl.

Im selben Fenster befindet sich das Kontrollkästchen: (Geräte-Zeitstempel verwenden).

Wenn dieses Kontrollkästchen aktiviert ist, versucht OBS, den Ton mit dem Video zu synchronisieren, indem es die Zeitstempel vom Gerät selbst (z.B. Mikrofon oder Audio-Interface) verwendet. Dies hilft, eine Asynchronität zu vermeiden, bei der der Ton dem Bild hinterherhinkt oder es überholt.

Wenn das Kontrollkästchen deaktiviert ist, zeichnet OBS den Ton ohne Synchronisationsversuche auf. Dies kann zu leichten Verzögerungen führen, insbesondere wenn das System stark ausgelastet ist.

Ich empfehle, das Kontrollkästchen aktiviert zu lassen. Nach dem Übernehmen der Änderungen erscheint unsere erste Quelle bereits in der Quellenliste.

Auf diese Quelle können verschiedene Filter über das Kontextmenü angewendet werden. Mehr zu Filtern wird im Kapitel über die Content-Erstellung besprochen.

Einschränkungen und Besonderheiten

Keine Duplizierung – ein Mikrofon kann nicht zweimal in derselben Szene hinzugefügt werden (man muss „Vorhandene hinzufügen“ oder virtuelle Kabel verwenden).

Auf die Audioquellen achten: Wenn man ein Mikrofon als Audiogerät in einer Szene hinzugefügt hat, muss im Hauptfenster das zusätzliche Mikrofon – „Mikrofon/Aux“ – deaktiviert werden.

Andernfalls überlagern sich diese Mikrofone gegenseitig und Ihre Stimme klingt, als ob sie aus einem Fass käme.

Audio Output Capture (Ausgangs-Audioaufnahme)

Es gibt auch die Quelle „Audio Output Capture (Ausgangs-Audioaufnahme)“. Es macht keinen Sinn, sie gesondert zu besprechen, da alle Einstellungen den oben genannten ähneln.

Diese Quelle eignet sich hervorragend, wenn Sie jeden Ton, den Ihr Computer wiedergibt, aufzeichnen oder streamen möchten:

  1. Aufnahme des Desktop-Sounds – um Musik, verschiedene Geräusche oder Systembenachrichtigungen zu speichern.
  2. Übertragung von allem, was in Ihren Lautsprechern oder Kopfhörern zu hören ist, an die Zuschauer.
  3. Separate Lautstärkekontrolle – Regulierung der Systemlautstärke unabhängig vom Mikrofon.

Display Capture (Bildschirmaufnahme)

Die Quelle „Display Capture (Bildschirmaufnahme)“ ermöglicht es, den Inhalt des gesamten Bildschirms oder eines einzelnen Monitors zu streamen und aufzuzeichnen. Dies ist eine der grundlegenden Methoden, um das Geschehen auf dem Computer live oder in einer Aufnahme zu zeigen.

Wo wird es angewendet?

  1. Streams (Spiele, Lehrinhalte, Reviews) – wenn der Desktop und nicht nur ein einzelnes Fenster gezeigt werden soll.
  2. Aufnahme von Unterricht, Präsentationen, Webinaren – Demonstration von Programmen, Browser, PowerPoint-Präsentationen.
  3. Technischer Support und Anleitungen – Zeigen von Aktionen auf dem Bildschirm, um anderen zu helfen.
  4. Streaming des Arbeitsablaufs– Programmierung, Design, Schnitt.

Wie wird es verbunden?

  1. Auf der Quellenleiste (Kontextmenü), (Untermenü hinzufügen), Punkt (Display Capture (Bildschirmaufnahme)).
  2. Im Dialogfeld weisen wir der Quelle im Bearbeitungsfeld einen neuen Namen zu oder belassen ihn wie er ist.
  3. Den Optionsschalter stellen wir auf (Neu erstellen).
  4. Wir übernehmen die Einstellung über die Schaltfläche (OK).

Was muss in der Quelle konfiguriert werden?

  • Zuerst wählen wir die Methode für die Bildschirmaufnahme. Ich habe die Methode – (Automatisch) – belassen.
  • Wenn mehrere Monitore angeschlossen sind, kann im nächsten Listenfeld einer davon für die Aufnahme ausgewählt werden.
  • Aktiviertes Kontrollkästchen: „Mauszeiger erfassen“. Wenn der Mauszeiger für den Zuschauer nicht sichtbar sein soll, wird das Häkchen entfernt.
  • HDR ermöglicht die Anzeige hellerer und kontrastreicherer Farben, aber nicht alle Programme arbeiten korrekt damit in OBS Studio. Wenn diese Einstellung aktiviert ist, ignoriert OBS HDR und erfasst das Bild in SDR.

Einschränkungen und Warnhinweise

  • Erfasst alles – Wenn eine private Nachricht oder Benachrichtigung geöffnet wird, erscheint diese ebenfalls im Stream.
  • Deaktivieren Sie Benachrichtigungen, zum Beispiel über den „Bitte nicht stören“-Modus, um die versehentliche Anzeige privater Daten zu vermeiden.
  • Probleme mit geschütztem Inhalt (DRM) – Netflix, HBO und andere Streaming-Dienste können die Aufnahme blockieren (es erscheint ein schwarzer Bildschirm).

Filter für Bilden

Bei der Quelle „Display Capture (Bildschirmaufnahme)“ kann man im Kontextmenü den Punkt „Filter“ finden und einen oder gleich eine ganze Kette davon hinzufügen:

  1. Bildverzögerung (Render Delay) – Verzögert die Bildausgabe um eine angegebene Zeit. Wird zur Synchronisation von Audio und Video verwendet, z.B. bei der Überlagerung einer Webcam-Reaktion.
  2. Zuschneiden (Crop/Pad) – Schneidet die Ränder des Bildes ab. Hilft, überflüssige Elemente vom Bildschirm zu entfernen, z.B. die Taskleiste.
  3. Farbkorrektur (Color Correction) – Einstellung von Helligkeit, Kontrast, Farbtönen usw. Wird zur Verbesserung oder Stilisierung des Bildes verwendet.
  4. Bildmaskierung/-überlagerung (Image Mask/Blend) – Überlagert ein PNG- oder anderes Bild über die Quelle. Ermöglicht das Hinzufügen eines Wasserzeichens oder dekorativer Elemente.
  5. Skalierung/Seitenverhältnis (Scale/Aspect Ratio) – Ändert die Größe und Proportionen des Bildes. Hilft, das Bild an die gewünschte Auflösung anzupassen, ohne es zu verzerren.
  6. LUT anwenden (Apply LUT) – Wendet eine Farb-Lookup-Tabelle (LUT) zur Stilisierung an. Wird für die schnelle Änderung der Farbpalette verwendet, z.B. ein „Film“-Filter.
  7. Scroll (Scroll) – Sanfte Bewegung des Bildes horizontal oder vertikal. Kann für einen Lauftext oder animierten Hintergrund verwendet werden.
  8. HDR-Tonwertkomprimierung (HDR Tone Mapping) – Komprimiert den Dynamikumfang eines HDR-Bildes. Erforderlich für die korrekte Darstellung von HDR-Inhalten auf SDR-Bildschirmen.
  9. Schärfen (Sharpen) – Verbessert die Bildschärfe. Nützlich, wenn das Bild von der Kamera oder Aufnahme unscharf ist.
  10. Chroma Key – Entfernt den grünen (oder anderen) Hintergrund. Wird für einen virtuellen Hintergrund beim Streamen oder Aufnehmen verwendet.
  11. Color Key – Entfernt eine bestimmte Farbe aus dem Bild. Ähnlich wie Chroma Key, aber es kann jede Farbe zur Entfernung ausgewählt werden.
  12. Luminanz Key – Entfernt dunkle oder helle Bildbereiche. Hilft, einen schwarzen Hintergrund zu entfernen oder umgekehrt nur leuchtende Elemente beizubehalten.

Klärung:

Die Quelle „Display Capture (Bildschirmaufnahme)“ im OBS Studio erfasst nur das Bild, ohne Ton.

Wenn der Ton vom Computer oder Mikrofon aufgezeichnet werden muss, lassen Sie entweder „Mikrofon/Aux“ und „Desktop-Audio“ aktiviert oder fügen Sie der Szene Quellen für „Audio Input Capture (Eingangs-Audioaufnahme)“ und „Audio Output Capture (Ausgangs-Audioaufnahme)“ hinzu. Die erste Methode erfordert weniger Handgriffe.

Browser

Die Quelle „Browser“ in OBS Studio ermöglicht es, Webseiten, interaktive Widgets oder HTML-Anwendungen direkt in eine Szene einzubetten. Es handelt sich um einen Mini-Browser, der innerhalb des Programms arbeitet und Inhalte aus dem Internet oder von lokalen Dateien anzeigt.

Diese Quelle ist nützlich, um in den Stream oder die Aufnahme hinzuzufügen:

  • Animationen (Spendentalerts, Follower-Alerts, Chat).
  • Stream-Widgets (Uhr, Wetter, Video aus dem Internet).
  • Interaktive Elemente (Umfragen, Buttons, Timer).
  • Webseiten, z.B. eine Seite mit aktuellen Informationen.

Einstellungen und Anwendung:

  • Wir fügen die Quelle „Browser“ hinzu, indem wir das Kontextmenü in der Quellenleiste öffnen. Das können wir bereits.
  • Im Bearbeitungsfeld vergeben wir einen Namen für die Quelle, wie wir sie in der Liste sehen werden.
  • Wir setzen den Optionsschalter auf (Neu erstellen), da wir noch keine Quellen dieses Typs haben, und drücken die Schaltfläche „OK“.

Es öffnet sich das Eigenschaften-Fenster der Quelle, in dem:

  • URL – Die Adresse der Webseite im Internet oder einer lokalen HTML-Datei. Wenn wir eine lokale URL hinzufügen möchten, aktivieren wir vorher das entsprechende Kontrollkästchen. Beispiel:
    • Externe Dienste https://youtube.com/blablabla
    • Lokale Datei:  file:///C:/inviocean/important.html
  • Breite/Höhe – Die Größe des Anzeigebereichs (z.B. 1920×1080 für Vollbild).
  • FPS – Die Aktualisierungsrate (30 FPS sind normalerweise ausreichend).
  • CSS – Zusätzliche Stile für die Seite (für fortgeschrittene Nutzer).

Achtung! In diesem CSS-Feld „bleibt“ der Systemcursor „stecken“, d.h., man kann mit der Tabulatortaste allein nicht herauskommen.

Lösung: Setzen Sie den Mauszeiger vorher auf ein anderes Element dieses Fensters, damit der Systemcursor durch einen Linksklick darauf den Fokus erhält.

  • Browser-Cache aktualisieren – Falls das Widget nicht aktualisiert wird, nutzen Sie diese Schaltfläche.

Audio über OBS steuern – ermöglicht es OBS, Audio von der Webseite zu erfassen (z.B. wenn es Hintergrundsound oder Benachrichtigungen gibt). Falls die Lautstärke separat im OBS-Audiomixer reguliert werden soll. Ich empfehle, dieses Kontrollkästchen zu aktivieren.

Achtung!

Damit das Audio bei aktiver Szene hörbar ist, müssen Sie in die erweiterten Audioeinstellungen gehen, dort die Quelle auswählen, auf die wir den Browser-Capture „gehängt“ haben, und im Kombinationsfeld „Audioüberwachung für «Quellenname»“ den Punkt „Überwachung und Ausgabe“ auswählen.

  • Kombinationsfeld „Seitenberechtigungen“. Bestimmt, welche Daten OBS an die Webseite für Interaktivität weitergeben darf.

Zweck der Widget-Berechtigungen:

  • Kein Zugriff auf OBS: Das Widget erhält keine Daten von OBS. Für statische Seiten (z.B. einfaches Bild oder Text).
  • Zugriff auf OBS-Statusinformationen Lesen: Das Widget sieht, ob Stream/Aufnahme läuft, aktuelle FPS usw. Für Widgets, die den Stream-Status anzeigen (z.B. „LIVE“ oder „REC“).
  • Zugriff auf Benutzerinformationen Lesen: Das Widget erhält Szenennamen, Übergänge und Sammlungen. Für benutzerdefinierte Szenen-Steuerungspanels (ohne Umschaltung).
  • Grundlegender OBS-Zugriff: Speichern des Video-Puffers, Zugriff auf Profile. Für Widgets, die mit dem Replay Buffer arbeiten.
  • Erweiterter OBS-Zugriff: Szenen umschalten, Aufnahme starten/stoppen. Für interaktive Panels (z.B. ein „Stream starten“-Button).
  • Voller OBS-Zugriff: Vollständige Kontrolle, inklusive Start des Streams ohne Bestätigung.

Vorsicht bei vollem Zugriff! Diesen nur lokalen HTML-Dateien gewähren, denen Sie vertrauen. Externe URLs könnten ohne Ihr Wissen die Kontrolle über OBS erlangen.

  • Kontrollkästchen „Browser aktualisieren, wenn die Szene aktiv wird“. Beim Wechsel zur Szene mit dieser Quelle wird die Seite neu geladen.
    • Verwenden, wenn das Widget Daten aktualisieren soll, z.B. aktuelle Wechselkurse.
    • Nicht verwenden, wenn das Widget einen Zustand speichert, z.B. einen interaktiven Chat.
  • Kontrollkästchen „Deaktivieren, wenn nicht sichtbar“. Die Browserquelle stoppt die Arbeit, wenn die Szene nicht aktiv ist (nicht im Stream/in der Aufnahme sichtbar). Falls das Widget nach der Einrichtung nicht funktioniert, prüfen Sie:
    • Korrektheit der URL (keine 404-Fehler).
    • Ob die Seite nicht durch eine CORS-Richtlinie blockiert wird (für lokale Dateien file:/// verwenden).
    • Ob die Quelle ausreichende Berechtigungen hat (z.B. für Szenenwechsel wird „Erweiterter Zugriff“ benötigt).

Fensteraufnahme (Window Capture)

„Fensteraufnahme (Window Capture)“ ist eine Quelle in OBS, die es ermöglicht, den Inhalt eines bestimmten Anwendungsfensters zu erfassen, und nicht den gesamten Bildschirm oder einen separaten Bereich. Diese Methode ist nützlich, wenn eine bestimmte Anwendung gestreamt oder aufgezeichnet werden soll, und nicht der gesamte Bildschirm, z.B.:

  • Einzelne Programme: Photoshop, Excel, Telegram.
  • Videoplayer oder Präsentationen.

Kurz gesagt ist „Fensteraufnahme“ praktisch für die Aufzeichnung spezifischer Programme, insbesondere wenn sie im  Fenstermodus laufen.

Einstellungen der „Fensteraufnahme“ und ihre Bedeutung

Wir fügen die Quelle „Fensteraufnahme“ über das Kontextmenü in der Quellenleiste hinzu.

Wir vergeben wie immer einen passenden Namen für die Quelle, setzen den Optionsschalter auf „Neu erstellen“ und drücken die Schaltfläche OK.

Nun, bevor wir mit den Quelleneigenschaften fortfahren, muss eine Erklärung gemacht werden:

Das Fenster einer Anwendung kann nur erfasst werden, wenn diese Anwendung bereits geöffnet und nicht in der Taskleiste minimiert ist. Das heißt, es kann zwar von anderen Fenstern überdeckt sein, aber auf keinen Fall minimiert oder sich auf einem anderen virtuellen Desktop befinden; alles muss sich im selben Arbeitsbereich befinden. 

Wir navigieren mit der Tabulatortaste zum Kombinationsfeld: Fenster Erfassungsmethode Fensterauswahl-Priorität, wählen Sie ein Fenster zur Erfassung aus.

Hier drücken wir die Leertaste, und wenn Sie sich an die oben besprochenen Regeln bezüglich des vorher geöffneten und nicht minimierten Fensters einer beliebigen Anwendung gehalten haben, wird in dieser Liste eine Fensterauswahl angezeigt, aus der nur eines zur Erfassung ausgewählt werden kann. Die Auswahl des Fensters erfolgt ebenfalls mit der Leertaste, da bei Enter das Eigenschaftenfenster schließt und der Fokus zum Hauptfenster von OBS Studio zurückkehrt.

Fenster-Erfassungsmethode. Kann auf (Automatisch) belassen werden. Experimentieren, wenn das Fenster aus irgendeinem Grund nicht erfasst wird.

Fensterauswahl-Priorität.  Dieser Parameter bestimmt, wie OBS das gewünschte Fenster sucht, wenn es neu gestartet wird oder seinen Titel ändert:

  1. „Fenstertitel muss exakt übereinstimmen“ – OBS sucht nach exakter Titelübereinstimmung, z.B. „Dokument Word – 1“. Wenn sich der Titel ändert, kann die Erfassung abbrechen.

Anwendungsbeispiel: Erfassung eines bestimmten Dokuments, nicht alle Word-Fenster.

  1. „Titel vergleichen, sonst Fenster desselben Typs finden“ – Wenn sich der Titel ändert, versucht OBS, ein anderes Fenster desselben Typs zu erfassen, z.B. ein anderes Chrome-Fenster.

Beispiel: Wenn ein Player den Titel ändert, z.B. „Gitarrespielen, Lektion-1.mp4 – PotPlayer Rus“ → „Gitarrespielen, Lektion-12.mp4 – PotPlayer Rus“, findet OBS es trotzdem.

  1. „Titel vergleichen, sonst Fenster derselben ausführbaren Datei finden“ –  OBS sucht nach einem Fenster derselben Anwendung (anhand der .exe-Datei), auch wenn sich der Titel geändert hat.

Beispiel: Erfassung eines beliebigen Microsoft Excel-Fensters, selbst wenn sich der Dokumentname geändert hat.

Kontrollkästchen: Audio erfassen (BETA) (Kontrollkästchen nicht aktiviert):

Das heißt, der Ton aus der Anwendung des erfassten Fensters, falls vorhanden, kann ebenfalls gehört, gestreamt oder in einer Datei aufgezeichnet werden.

Kontrollkästchen: Client-Bereich (Client Area):

✔ Aktiviert – Erfasst nur den Arbeitsbereich des Fensters, ohne Rahmen und Titelleiste.

✖ Nicht aktiviert – Erfasst das gesamte Fenster inklusive Rahmen und Menü.

Anwendungsbeispiel:

  • Aktiviert: Erfassung nur des Videobildes (ohne Menüleiste).
  • Deaktiviert: Erfassung des gesamten Fensters (z.B. um die Programmoberfläche zu zeigen).

Kontrollkästchen: SDR erzwingen verwenden.

✔ Aktiviert – Schaltet HDR zwangsweise ab.

✖ Nicht aktiviert (empfohlen) – OBS versucht, HDR-Inhalte korrekt zu verarbeiten (falls vorhanden).

Wann aktivieren: Wenn das Bild in OBS zu hell oder blass aussieht (z.B. in einigen Spielen mit HDR).

Kontrollkästchen: Multi-Adapter-Kompatibilität.

✔ Aktiviert – Schaltet einen speziellen Modus für Systeme mit mehreren Grafikkarten ein (z.B. Laptop mit Intel + NVIDIA).

✖ Nicht aktiviert (normalerweise besser so belassen) – Standardmodus.

Wann aktivieren: Wenn das Fenster nicht erfasst wird oder einen schwarzen Bildschirm auf Hybrid-GPUs zeigt.

Hinweis: Einige der oben beschriebenen Parameter mit Kontrollkästchen können ausgeblendet sein — dies hängt davon ab, welcher konkrete Fenstertyp erfasst wird.

Anwendungs-Audioaufnahme (BETA)

Dies ist eine Quelle, die es ermöglicht, den Ton aus einer bestimmten Anwendung auf dem Computer aufzuzeichnen. Das heißt, sie ist der Quelle „Fensteraufnahme“ sehr ähnlich, nur hier ohne visuellen Stream.

Die Erfassungsbedingungen sind dieselben wie bei der Fensteraufnahme:

  1. Alles muss sich auf demselben virtuellen Desktop befinden;
  2. Die zu erfassende Anwendung muss gestartet und nicht in die Taskleiste minimiert sein;
  3. Die zu erfassende Anwendung kann von anderen Fenstern überdeckt sein – das ist nicht kritisch.

Was bringt es?

  • Erfasst nur den Ton der ausgewählten Programme (Spiele, Browser, Player usw.) und ignoriert den Rest.
  • Arbeitet getrennt von der „Desktop-Audioaufnahme“, bietet mehr Kontrolle.

Wo wird es angewendet?

  • Streaming – wenn der Ton eines Programms, aber nicht eines anderen gestreamt werden soll (z.B. Musik, aber keine Benachrichtigungen).
  • Videoschnitt – wenn eine reine Audiospur aus einer Anwendung benötigt wird.

Geeignet, wenn man schnell einen Text vorlesen muss, den man mit einem Screenreader verfolgt, und der Screenreader nicht in die Aufnahme gelangen soll.

Wie funktioniert es?

  • Wird über „Quellen“ → „+“ → „Anwendungs-Audioaufnahme (BETA)“ aktiviert.
  • Wir wählen das gewünschte Programm aus der Liste aus.
  • OBS zeichnet nur dessen Ton auf, selbst wenn andere Programme ebenfalls abspielen.

Einschränkungen (BETA-Version):

  • Funktioniert möglicherweise nicht mit einigen Anwendungen wie z.B.: DRM-geschützten, alten Programmen.
  • Erfordert manchmal manuelle Konfiguration der Audiogeräte in Windows (WASAPI).

Fazit: Nützlich für die punktgenaue Tonerfassung ohne Störgeräusche. Geeignet für Streamer, Cutter und alle, die sauberen Ton aus einem einzelnen Programm benötigen.

Farbquelle und Bild

„Farbquelle“ ist eine einfache Quelle im OBS Studio, die der Szene eine einfarbige Fläche in einer gewählten Farbe hinzufügt. Im Wesentlichen ist es ein „Hintergrund“ aus Farbe ohne Textur, Animation oder komplexe Effekte.

Hauptaufgaben:

  • „Löcher“ schließen – wenn in der Szene transparente Bereiche sind, z.B. durch Chroma Key oder fehlende andere Quellen, macht die Farbquelle sie undurchsichtig.
  • Einfacher Hintergrund – schnelle Möglichkeit, eine farbige Unterlage für Text, Icons oder andere Elemente hinzuzufügen.
  • Testen – Überprüfung der Szenenkomposition ohne komplexe Hintergründe (praktisch zum Einrichten anderer Quellen).

Anwendungsbeispiele:

  • Streams und Videos – wenn ein farbiger Hintergrund bis zum Laden des Hauptinhalts benötigt wird (z.B. Einblendung „Beginnt in Kürze“).
  • Chroma Key – wenn der grüne/blaue Bildschirm den Hintergrund nicht vollständig abdeckt, kann eine Farbquelle als Reserve hinzugefügt werden.
  • Minimalismus – für Szenen mit Text oder Grafik auf einfarbigem Hintergrund (z.B. Präsentationen).

Wie einrichten?

  • In der Quellenleiste im Kontextmenü, Untermenü *Hinzufügen*, Punkt: (Farbquelle).
  • Wir geben unserer Quelle einen Namen, wählen den Optionsschalter (Neu erstellen), drücken „OK“.
  • In den Quelleneigenschaften befindet sich eine Schaltfläche *Farbe wählen*, mit der Folgendes festgelegt werden kann:
  • Hue, Sat: Val, Red: Green, Blue: Alpha channel, HTML.
  • Die Werte können von 0 bis 255 nach der RGB-Tabelle oder im HTML-Farbformat angegeben werden.

Die benötigten Parameter für die Hintergrundfarbe, wenn wir uns bereits dafür entschieden haben, lassen sich leicht mit Hilfe einer KI ausfüllen, indem man ihr einfach eine Vorlage vorschlägt.

Außerdem gibt es in den Eigenschaften der Quelle (Farbquelle) noch zwei Drehfelder, in denen die Größe der Fläche für die benötigte Bildauflösung gewählt oder manuell eingegeben werden kann, z.B.: 1920:1080 Pixel.

Alternativ zur Farbquelle kann ein thematisches Bild als Hintergrund verwendet werden, das der Szene mit der gleichnamigen Quelle hinzugefügt wird: Bild (Image).

In den Quelleneigenschaften suchen wir über die Schaltfläche *Durchsuchen* auf dem Computer ein passendes Bild und verknüpfen es damit.

Außerdem gibt es in den Eigenschaften zwei weitere Kontrollkästchen:

1. „Bilder entladen, die nicht angezeigt werden“.

  • Wenn aktiviert, gibt OBS Arbeitsspeicher frei, wenn die Quelle „Bild“ ausgeblendet ist (z.B. beim Szenenwechsel).
  • Wenn deaktiviert, bleibt das Bild im Speicher, auch wenn es nicht verwendet wird.

Ich empfehle, es deaktiviert zu lassen, da das Entladen nur für sehr schwache Computer mit wenig Arbeitsspeicher relevant ist.

2. „Alphakanal im linearen Farbraum anwenden“.

Wann aktivieren:

  • Wenn halbtransparente Elemente vorhanden sind: Schatten, weiche Verläufe, Anti-Aliasing, und sie unnatürlich aussehen, z.B. dunkle Säume an Kanten.
  • Wenn eine genaue Farbabstimmung mit anderen Szenenelementen wichtig ist, z.B. im professionellen Schnitt.

Eigentlich empfehle ich auch diesen Parameter deaktiviert zu lassen, da für normale Streams keine Notwendigkeit besteht, sich besonders anzustrengen.

Das Bild wird, wenn wir die Szene nicht wechseln oder Automatisierung erstellen, während des gesamten Streams oder der Dateiaufnahme unverändert angezeigt.

Medienquelle (Media Source)

Dies ist eine Quelle, die Video- und Audiodateien (MP4, MOV, MKV, GIF, MP3 usw.) direkt in OBS abspielt.

Wofür wird sie benötigt?

  • Videoclips – Intros, Outros, Animationen, Werbeeinblendungen.
  • Hintergrundvideos – dynamischer Hintergrund anstelle eines statischen Bildes.
  • Audiospuren – Musik, Soundeffekte ohne visuelle Komponente.

Wann sollte man sie NICHT verwenden?

  • Für Live-Übertragungen von einer Kamera (besser „Videoaufnahmegerät“).
  • Für Streaming-Video aus dem Netz (YouTube, Twitch) – hierfür gibt es die „VLC-Videoquelle“.
  • Für interaktive Elemente, z.B. klickbare Buttons – hierfür „Browser“.

Wie einrichten?

Wir fügen die „Medienquelle“ über das Kontextmenü in der Quellenleiste hinzu. Wir vergeben einen Namen, wählen den Optionsschalter (Neu erstellen) und konfigurieren dann die Quelleneigenschaften:

  1. Lokale Datei (Kontrollkästchen aktiviert): Gibt an, dass die Quelle Video/Audio von einer Datei auf dem Computer lädt.
  2. Durchsuchen (Schaltfläche): Ermöglicht die Auswahl einer Datei auf der Festplatte.
  3. Wiederholen (Kontrollkästchen nicht aktiviert): Aktiviert die Schleifenwiedergabe (automatischer Neustart nach Ende). Wenn deaktiviert: Die Wiedergabe stoppt am Ende der Datei.
  4. Wiedergabe neu starten, wenn die Quelle aktiv wird (Kontrollkästchen aktiviert): Startet die Datei automatisch neu, wenn die Quelle aktiviert wird (z.B. beim Szenenwechsel).
  5. Hardware-Decodierung wenn möglich verwenden (Kontrollkästchen nicht aktiviert): Entlastet die CPU, indem die Videodekodierung auf die Grafikkarte verlagert wird. Geeignet für schwere Videos (4K, hohe Bitrate).
  6. Nichts anzeigen, wenn die Wiedergabe endet (Kontrollkästchen aktiviert): Blendet die Quelle nach Ende der Datei aus (Bildschirm wird leer/transparent). Geeignet für temporäre Einblendungen (z.B. Werbeclips).
  7. Datei schließen, wenn sie inaktiv ist (Kontrollkästchen nicht aktiviert): Spart Ressourcen, indem die Datei geschlossen wird, wenn die Quelle inaktiv ist.
  8. Lautstärke-Regler (100%): Regelt die Lautstärke der Audiospur aus der Datei.
  9. Farbbereich YUV (Automatisch/Begrenzt/Voll):
  • Bestimmt den Farbbereich für das Video:
    • Automatisch: OBS versucht, ihn zu erraten.
    • Begrenzt (16-235): Standard für TV und Streaming (geringerer Kontrast).
    • Voll (0-255): Für PC-Monitore (lebhaftere Farben).
  • Wählen Sie Begrenzt für Streams, Voll für lokale Aufnahmen.
  1. Alphakanal im linearen Farbraum anwenden (Kontrollkästchen nicht aktiviert):
  • Verarbeitet Transparenz (Alphakanal) in Videos korrekt.
  • Nur für Dateien mit Transparenz (PNG, animierte Alpha-Masken).
  • Wenn deaktiviert: Transparenz kann fehlerhaft dargestellt werden.

Tipps:

  • Für Streams lassen Sie die meisten Einstellungen auf Standard, außer dem Farbbereich (wählen Sie Begrenzt).
  • Falls das Video ruckelt, versuchen Sie, die Hardware-Decodierung zu aktivieren.

Lassen Sie uns die Einstellungen der „Medienquelle“ betrachten, wenn „Lokale Datei“ deaktiviert ist (Kontrollkästchen nicht gesetzt). 

In diesem Fall erwartet OBS Studio eine Mediendatei aus dem Netz (Stream oder Datei per URL).

1. „Eingabe“ (Eingabefeld):

  • Feld zur Eingabe der URL der Mediendatei oder des Streams.
  • Format:
    • Direkter Link zur Datei: http://example.com/video.mp4
    • Stream (HLS, RTMP, RTSP usw.): http://example.com/stream.m3u8
  • Wichtig: Die Datei muss ohne Authentifizierung zugänglich sein.

2.“Eingabeformat“ (Eingabefeld):

  • Gibt den Typ der Netzwerkquelle an (falls OBS ihn nicht automatisch erkennt).
  • Beispiele:
    • Für Videodatei:mp4.
    • Für Stream:hls, rtmp.
  • Normalerweise kann es leer bleiben – OBS versucht, das Format selbst zu erkennen.

3. „Puffer“ (2 MB / 10 Sek):

  • Bestimmt, wie viele Daten vor der Wiedergabe vorab geladen werden.
    • Puffergröße (2 MB) – wie viele Megabyte im Arbeitsspeicher vorgehalten werden.
    • Pufferzeit (10 Sek) – wie viele Sekunden Video/Audio vor dem Start geladen werden.
  • Kann erhöht werden, wenn der Stream ruckelt (z.B. auf 5–10 MB oder 20 Sek).

4. „Vorspulbar“ (Kontrollkästchen nicht aktiviert):

  • Ermöglicht das Vor- und Zurückspulen im Netzwerkstream (wie bei einer lokalen Datei).
  • Normalerweise deaktiviert, da die meisten Streams in Echtzeit nicht vorspulbar sind.

Videoaufnahmegerät (Video Capture Device)

Die Quelle „Videoaufnahmegerät (Video Capture Device)“ in OBS Studio ist ein Werkzeug zur Aufzeichnung oder Übertragung von Video von externen Geräten: Kameras, Tunern, Videorekordern, Smartphones usw., die über Hardware-Schnittstellen wie HDMI, USB, Capture Card usw. mit dem Computer verbunden sind.

Wofür wird sie benötigt?

1. Arbeit mit externen Geräten:

  • Erfassung des Signals von Videokameras (DSLR, Actioncams, Profikameras).
  • Anschluss von Spielkonsolen (PlayStation, Xbox, Nintendo Switch) über eine Capture Card (Elgato, AVerMedia usw.).
  • Nutzung analoger Quellen (VHS-Rekorder, alte Konsolen) über Konverter.

2. Direkte Übertragung oder Aufnahme ohne Verzögerung (falls Gerät und Capture Card niedrige Latenz unterstützen).

Wo und wie wird sie verwendet?

  • Live-Streaming vom Smartphone über Capture Card oder USB-Verbindung, z.B. für Aufnahmen mit der Handykamera.
  • Streams von Profikameras, z.B. für Interviews oder Veranstaltungen.
  • Digitalisierung von analogem Video: Kassetten, Retro-Konsolen.

Hauptvorteile:

✅ Hohe Qualität, wenn Gerät und Capture Card 1080p/4K, 60 FPS unterstützen.

✅ Niedrige Latenz, im Gegensatz zu „Fensteraufnahme“ oder „Bildschirmaufnahme“.

✅ Flexibilität — Es können beliebige externe Quellen genutzt werden, nicht nur PC-Inhalte.

✅  Stabilität — Unabhängig von der Systemlast im Gegensatz zu Software-Captures.

Wie hinzufügen?

1. Gerät über USB oder Capture Card mit dem PC verbinden.

2. In OBS: Quellenleiste → [Kontextmenü „Hinzufügen“] → „Videoaufnahmegerät“.

Die Quelleneigenschaften konfigurieren.

1. Grundeinstellungen:

  • Deaktivieren (Schaltfläche) – Schaltet die Quelle vollständig aus.
  • Video konfigurieren (Schaltfläche) – Öffnet zusätzliche Video-Parameter (falls vom Gerät unterstützt).
  • Crossbar konfigurieren (Schaltfläche) – Ermöglicht die Einstellung des Farbabgleichs: Helligkeit, Kontrast, Farbton.

2. Anzeigesteuerung: Deaktivieren, wenn nicht sichtbar (Kontrollkästchen) – Wenn aktiviert, wird das Gerät deaktiviert, wenn die Szene inaktiv ist (spart Ressourcen).

3. Auflösung und Bildrate:

  • Auflösung / FPS-Typ (Kombinationsfeld):
    • Gerätestandardwerte – Übernimmt automatisch die Einstellungen von Kamera/Capture Card.
    • Benutzerdefiniert – Manuelle Auswahl von Auflösung und FPS.
  • Auflösung – Manuelle Auswahl (z.B. 1920×1080).
  • FPS – Bildrate (30, 60 usw.).
  • An Ausgabeframerate angleichen – Synchronisiert mit den OBS-Ausgabe-Einstellungen.

4. Format und Farbwiedergabe:

  • Videoformat (Kombinationsfeld):
    • NV12 –  Standard für die meisten Geräte.
    • YUY2 – Höhere Farbqualität, benötigt aber mehr Ressourcen.
  • Farbraum (Kombinationsfeld):
    • Rec. 709 (Standard für HD).
    • Rec. 601 (für SD-Video).
    • Rec. 2100 (PQ/HLG) (für HDR).
  • Farbbereich (Kombinationsfeld):
    • Begrenzt (16-235, Standard für TV).
    • Voll (0-255, besser für PC und Streams).

5. Zusätzliche Einstellungen:

  • Autoerkennung (Kombinationsfeld): Aktivieren – Verbindet das Gerät bei Signalverlust automatisch neu.
  • Vertikal spiegeln (Kontrollkästchen) – Spiegelt das Bild z.B. für Selfie-Kameras.
  • Kamerarotationsdaten anwenden (Kontrollkästchen) – Dreht das Video automatisch, wenn die Kamera einen Gyrosensor unterstützt.
  • Hardware-Decodierung verwenden (Kontrollkästchen) – Entlastet die CPU, kann aber Artefakte verursachen.

6. Audio:

  • Audio-Ausgabemodus (Kombinationsfeld):
    • Nur Audio aufnehmen – Ton kommt nur vom Gerät.
    • System-Audio ausgeben (DirectSound/WaveOut) – Dupliziert den Ton ins System.
  • Benutzerdefiniertes Audiogerät verwenden (Kontrollkästchen) – Ermöglicht die Auswahl eines separaten Audioausgangs.

Diese Einstellungen ermöglichen eine flexible Anpassung von Qualität, Synchronisation und Farbwiedergabe für verschiedene Geräte (Kameras, Capture Cards, Smartphones). Für die meisten Szenarien sind automatische Parameter ausreichend, aber für professionelle Nutzung (HDR, niedrige Latenz) ist die manuelle Konfiguration wichtig.

Virtuelle Kamera (Virtual Camera)

Dies ist eine Quelle in OBS, die den Stream, die Aufnahme oder eine Szene in ein virtuelles Videogerät verwandelt. Andere Programme wie Zoom, Discord usw. erkennen es als normale Webcam.

Wofür wird sie benötigt?

  • Flexibilität: Wir zeigen nicht nur das Gesicht von der Webcam, sondern auch Bildschirmaufnahmen, Overlays, Videos, Text.
  • Professioneller Look: Wir fügen Logos, Übergänge, Effekte in Videochats ein.
  • Eine Quelle für alle Programme: Kein Kamerawechsel nötig — einfach OBS starten.

Vorteile gegenüber einer normalen Kamera:

  • Mehrere Quellen können kombiniert werden (Bildschirm + Kamera + Medien).
  • Filter können hinzugefügt werden (Chroma Key, Farbkorrektur).
  • Schneller Wechsel zwischen Szenen (z.B. „Gesicht“ → „Präsentation“).

Wie aktivieren?

  1. In OBS Studio im Hauptfenster von der Szenenleiste mehrmals mit der „Tab“-Taste. Der Fokus landet auf der Schaltfläche: Virtuelle Kamera starten. Wir drücken die Leertaste, aktivieren das Kontrollkästchen, und die virtuelle Kamera ist bereits eingeschaltet. Erneut die Leertaste drücken stoppt die virtuelle Kamera.
  2. Im Programm (Zoom usw.) wählen wir in den Videoeinstellungen „OBS Virtual Camera“ anstelle der normalen Kamera.

Wie einstellen? Dort neben dem Kontrollkästchen „Virtuelle Kamera starten“ befindet sich im Hauptfenster von OBS die Schaltfläche: „Virtuelle Kamera konfigurieren“. Ihre Einstellungen beschränken sich lediglich auf eine einfache Auswahl des Ausgabetyps.

  • Ausgabe (Standard):
    • Gibt die aktive Szene (die, die gerade in OBS sichtbar ist) an die virtuelle Kamera weiter.
    • Standardoption, geeignet für die meisten Fälle (Streams, Videoanrufe, Aufnahmen).
  • Vorschau:
    • Gibt das an die Kamera weiter, was im Vorschaufenster von OBS sichtbar ist, wenn der Studiomodus aktiviert ist.
    • Wenn man zuerst eine Szene überprüfen möchte, bevor man sie zeigt, z.B. in Webinaren oder Präsentationen.
  • Szene:
    • Ermöglicht die Auswahl einer bestimmten Szene für die Übertragung an die Kamera (unabhängig davon, welche aktiv ist).
    • Wenn die Ausgabe fest fixiert werden soll (z.B. immer eine „Einblendung“ oder einen bestimmten Ausschnitt zeigen).
  • Quelle:
    • Gibt eine bestimmte Quelle weiter (z.B. nur die Webcam oder den Bildschirm).
    • Wenn alle Overlays und Effekte entfernt werden sollen (z.B. für die Demonstration eines sauberen Bildschirms ohne Interface).

Spielaufnahme (Game Capture)

Der Titel spricht eigentlich für sich. Eine ausgefeiltere Version der Bildschirm- und Fensteraufnahme. Wird standardmäßig hinzugefügt. Nach dem Hinzufügen gibt es in den Eigenschaften 3 Modi:

  1. Beliebige Vollbildanwendung erfassen. Beim Maximieren eines Fensters beginnt normalerweise sofort der Stream oder die Aufnahme, ohne dass das Fenster manuell angegeben werden muss.
  2. Bestimmtes Fenster erfassen. Erfordert die manuelle Angabe, welches Fenster strikt vom Programm erfasst werden soll.
  3. Vordergrundfenster per Hotkey erfassen ermöglicht es, einen Hotkey für ein bestimmtes Fenster zuzuweisen.

Außerdem gibt es Kontrollkästchen für die Erfassung über SLI/Crossfire, falls Sie mehrere Grafikkarten haben, für die Erfassung des Mauszeigers, einen mit Anti-Cheat-Systemen kompatiblen Hook und die Erfassung von Overlays wie z.B. Steam.

Sie können sofort das Kontrollkästchen für die Anwendungs-Audioaufnahme nutzen, vergessen Sie in diesem Fall nicht, den Desktop-Audio-Capture zu deaktivieren.

Zusammenfassend haben wir alle Quellen betrachtet, die in OBS hinzugefügt werden können, und im nächsten Kapitel werden wir über die Content-Erstellung sprechen.

Unterstützung