Internationaler Tag der Blinden – Gemeinsam für eine barrierefreie Zukunft
Der 13. November ist der Internationale Tag der Blinden. An diesem Tag wird weltweit über Chancengleichheit, Inklusion und darüber gesprochen, wie Technologie und menschliches Engagement Menschen mit Sehbehinderungen dabei helfen, ein gleichberechtigtes Leben zu führen.
Bevor wir jedoch über die Gegenwart sprechen, sollten wir uns daran erinnern, wie alles begann.

Von Valentin Haüy bis zum digitalen Zeitalter
Die Geschichte des Internationalen Tages der Blinden beginnt mit dem Namen Valentin Haüy – einem französischen Pädagogen und Humanisten des 18. Jahrhunderts, der am 13. November 1745 geboren wurde.
Im Jahr 1784, als Menschen mit Sehbehinderungen selten als lern- und arbeitsfähig angesehen wurden, gründete er in Paris die weltweit erste Schule für Blinde. Gaye entwickelte die Relief-Linearschrift „Unziale“ und eröffnete eine Druckerei für Bücher für Blinde.
Dies war der erste Fall in der Geschichte, in dem Blinde selbstständig mit ihren Fingern Texte lesen konnten. Zuvor konnten sie nur vorgelesen bekommen – nun hatten sie die Möglichkeit, selbst ein Buch in der Hand zu halten und das Geschriebene wahrzunehmen.
Der Name der Schriftart leitet sich von einem lateinischen Wort ab, das „gleich lang wie eine Unze” bedeutet. Die Unziale bestand aus großen, gleichmäßigen Buchstaben, die reliefartig auf dickes Papier geprägt waren.
Die Schrift von Guyau hatte einige Einschränkungen:
- Die reliefartigen Buchstaben nahmen zu viel Platz ein – die Bücher waren riesig und schwer;
- Die Lesegeschwindigkeit war sehr gering, da die Finger den komplizierten Formen folgen mussten.
- Den Schülern fiel es schwer, selbst zu schreiben – das System sah keinen umgekehrten Prozess vor.
Trotzdem war Guyus Idee für das 18. Jahrhundert revolutionär. Er bewies, dass Blinde bildungsfähig sind und dass das Tastgefühl beim Lesen das Sehen ersetzen kann.
Genau sein Geburtstag, der 13. November, wurde von der Weltgesundheitsorganisation zum Tag der Barrierefreiheit erklärt und ist zu einem Symbol geworden – eine Erinnerung daran, dass Barrierefreiheit nicht mit Technologie beginnt, sondern mit dem Glauben an das menschliche Potenzial.
Seine Methode wurde zur Grundlage für weitere Forschungen und inspirierte viele Menschen – darunter auch Louis Braille, der 1819 an seiner Schule unterrichtet wurde, aber das ist eine andere Geschichte.
Digitale Barrierefreiheit heute
Heute eröffnen Technologien blinden und sehbehinderten Menschen mehr Möglichkeiten als je zuvor. Bildschirmlesegeräte, Sprachassistenten, Braille-Displays, Navigationssysteme und intelligente Geräte machen die digitale Umgebung immer benutzerfreundlicher.
Man kann Bücher lesen, mit Dokumenten arbeiten, online lernen, spielen und sogar Inhalte erstellen – all das mit Hilfe von Tools, die für den Benutzer „sprechen” oder „lesen”.
Aber bei dieser Fülle an Lösungen kann man leicht den Überblick verlieren. Jede Woche kommen neue Anwendungen, Dienste und Geräte auf den Markt, und längst nicht alle davon sind wirklich barrierefrei.
Manchen fällt es schwer, die richtige Software auszuwählen, andere verbringen Wochen damit, zu verstehen, wie diese oder jene Funktion funktioniert, und manchmal wissen sie einfach nicht, wo sie anfangen sollen.
Viele Websites, Spiele und Programme sind nach wie vor nicht für Screenreader angepasst, enthalten unbeschriftete Schaltflächen oder komplexe Benutzeroberflächen.
Barrierefreiheit wird oft als Zusatzfunktion und nicht als integraler Bestandteil der Benutzererfahrung angesehen.
InviOcean und Menschen, die die Regeln ändern
Für das Team von InviOcean ist der Internationale Tag der Blinden nicht nur ein Datum im Kalender. Er erinnert uns daran, warum wir hier sind.
Jeden Tag helfen wir Menschen, sich im Meer der digitalen Lösungen zurechtzufinden – zugängliche Produkte zu finden und zu verstehen, welche Tools wirklich funktionieren und welche noch nicht.
Wir recherchieren, sammeln und systematisieren Wissen über digitale Barrierefreiheit, veröffentlichen Schulungsmaterialien und inspirierende Geschichten, damit jeder Nutzer Beispiele, Auswahlmöglichkeiten, Informationen und die Gewissheit hat, dass Technologien wirklich für alle geschaffen sind.
Zu diesem Prozess tragen die unterschiedlichsten Menschen und Formen der Unterstützung bei: von einigen Stunden Freiwilligenarbeit pro Woche, dem Testen von Anwendungen und Feedback bis hin zu finanziellen Spenden und systematischer Unterstützung von Projekten zur digitalen Barrierefreiheit.
Wir möchten uns bei allen bedanken, die diese Welt zugänglicher machen. Ihr Beitrag ist wirklich wichtig! Jede solche Aktion ist ein Schritt in Richtung einer Welt, in der die digitale Umgebung für alle offen ist.
Eine zugängliche Zukunft für alle
Die wahre Kraft liegt in diesen kleinen Schritten, denn genau sie bewirken große Veränderungen.
Heute spüren Menschen mit Sehbehinderungen diese Veränderungen: Bildung, Arbeit, Kreativität und Kommunikation werden zugänglicher, Technologien eröffnen neue Möglichkeiten, und die Gesellschaft wird allmählich freundlicher und aufmerksamer.
An diesem Internationalen Tag der Blinden möchten wir allen gratulieren und jedem Selbstvertrauen, Freude an Entdeckungen und die volle Entfaltung seines Potenzials wünschen.
Und möge die Sorge um Barrierefreiheit und Chancengleichheit jeden Tag mit uns sein!