Diablo IV im Überblick: Blinde Dämonenjäger ziehen in den Krieg

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Diablo IV ist die lang erwartete Fortsetzung der Kultreihe von Blizzard, die die düstere Atmosphäre, die offene Welt und die gnadenlosen Dämonen zurückgebracht hat. Aber wie barrierefrei ist das Spiel für vollständig blinde Spieler? Wir schauen uns alle Updates und Verbesserungen der Barrierefreiheit an!

Handlung und Entwicklungsgeschichte

Die Handlung von Diablo IV dreht sich um die Rückkehr von Lilith, der Tochter von Mephisto, die Zerstörung über Sanktuario bringt. Die Spieler müssen eine düstere Welt voller Sekten, uralter Geheimnisse und blutiger Rituale erkunden.

Blizzard kündigte das Spiel 2019 an und versprach die düstere Ästhetik von Diablo II mit MMO-Elementen und einer offenen Welt. Die Entwicklung dauerte mehrere Jahre, und die Veröffentlichung erfolgte 2023. Seitdem hat das Spiel zahlreiche Updates erhalten, darunter wichtige Verbesserungen der Barrierefreiheit.

Spielverlauf

Diablo IV ist ein Action-RPG mit isometrischer Ansicht, düsterer Atmosphäre und Schwerpunkt auf Beute. Die Spieler erkunden die offene Karte von Sanktuario, erfüllen Quests, kämpfen gegen Dämonenhorden und Bosse und leveln ihren Charakter, indem sie seine Fähigkeiten und Ausrüstung verbessern. Der Schwerpunkt liegt auf dynamischen Kämpfen, Koop- und PvP-Aktivitäten.

Spielklassen

Derzeit sind in Diablo IV die folgenden Klassen verfügbar:

  • Barbar: Ein mächtiger Nahkämpfer, der verschiedene Waffen einsetzt und über eine hohe Ausdauer verfügt.
  • Zauberin: Eine Meisterin der Elementarmagie, die Feuer, Eis und Blitze beherrscht und aus der Ferne hohen Schaden verursacht.
  • Druide: Ein vielseitiger Kämpfer, der sich in verschiedene Tiere verwandeln und die Kräfte der Natur beherrschen kann. 
  • Nekromant: Ein dunkler Zauberer, der Untote beschwört und Blut- und Dunkelmagie einsetzt. 
  • Schurke: Ein geschickter Kämpfer, der sowohl im Nah- als auch im Fernkampf effektiv ist und Fallen und Gifte einsetzt. 
  • Erbe der Geister: Eine neue Klasse, die in der Erweiterung „Vessel of Hatred” vorgestellt wird. Er verfügt über eine hohe Mobilität, setzt Gift- und Feuerangriffe ein und kann Helfer mit einzigartigen Fähigkeiten herbeirufen.

Wichtigste Spielaktivitäten

In Diablo IV können Spieler:

  • Die Welt erkunden: Durchquere die offene Welt von Sanktuario, finde versteckte Orte und Geheimnisse.
  • Quests absolvieren: Nimm an der Hauptstory und Nebenquests teil und interagiere mit verschiedenen Charakteren.
  • Gegen Feinde kämpfen: Mit den einzigartigen Fähigkeiten der gewählten Klasse gegen Dämonenhorden, Bosse und andere Gegner kämpfen.
  • Ausrüstung sammeln und verbessern: Mächtige Waffen und Rüstungen erbeuten und sie an den eigenen Spielstil anpassen.
  • An Ereignissen teilnehmen: An weltweiten Ereignissen wie Dämonenangriffen oder Belagerungen von Städten teilnehmen.
  • Mit anderen spielen: Sich mit Freunden zusammenschließen, um gemeinsam Quests zu absolvieren, oder in PvP-Modi gegeneinander antreten.

Diese Aspekte machen das Gameplay von Diablo IV abwechslungsreich und spannend und bieten den Spielern viele Möglichkeiten, mit der Welt zu interagieren und ihre Charaktere weiterzuentwickeln.

Tongestaltung

Die ganze Welt von Diablo IV offenbart sich mir ausschließlich durch den Klang. Und ehrlich gesagt hat Blizzard ein einfach fantastisches Sounddesign und einen Soundtrack abgeliefert, die das Spiel tiefgründig, atmosphärisch und unglaublich intensiv machen.

Das Erste, was einem ins Ohr fällt, ist die Vielfalt der Klangpalette. Jeder Ort klingt anders und vermittelt ein klares Gefühl von Raum.

  • In den verschneiten Bergen hört man das Heulen des Windes, das Knirschen des Schnees unter den Füßen und das seltene Heulen wilder Tiere. In den Sümpfen hört man feuchte Schritte, das Plätschern von Wasser und das Summen von Mücken. In den Wüsten hört man trockenen Sand, unter den Füßen knirschende Kieselsteine und entfernte Schreie von Raubtieren.
  • Städte und Siedlungen: Die Geräusche von Schmieden, Händlern und sprechenden NPCs schaffen den Eindruck einer lebendigen Welt. Wenn man eine Taverne betritt, wird der Lärm der Stimmen gedämpft, es wird stiller, man hört das Knistern des Feuers.
  • Dunkle Unterwelt: Wassertropfen, das Echo von Schritten, das Knacken von Knochen unter den Füßen, das unheimliche Knirschen unsichtbarer Feinde – all das sorgt für Spannung, auch ohne visuelle Reize.

Blizzard hat bei den Kampfgeräuschen hervorragende Arbeit geleistet. Jede Art von Angriff fühlt sich anders an:

  • Die zerschmetternden Schläge der Axt klingen dumpf, mit dem Effekt, dass Knochen brechen.
  • Die scharfen Schläge des Schwertes zerschneiden metallisch die Luft.
  • Magie ist eine ganz eigene Symphonie: Feuerbälle fliegen mit einem charakteristischen Dröhnen, Blitze knistern, Eis knackt und friert Feinde mit einem Knirschen ein.

Besonders erwähnenswert sind die Feinde – anhand des Geräusches kann man erkennen, wer vor einem steht. Dämonen knurren, Hexen flüstern langgezogen, Skelette klappern mit ihren Knochen, und Elite-Monster haben spezielle Geräuschmarkierungen, die ihre Gefahr signalisieren.

Soundtrack

Die Musik ist eine Mischung aus düsterem Ambient, gotischen Chören, beunruhigenden Streichern und seltenen Melodien, die in Wellen hereinbrechen und eine düstere, aber faszinierende Atmosphäre schaffen.

  • In der offenen Welt bleibt die Musik gedämpft, sodass man in die beunruhigende Leere der dunklen Fantasiewelt eintauchen kann.
  • In Bosskämpfen erklingen dramatische, fast filmreife Themen, die die Spannung steigern und das Herz höher schlagen lassen.
  • Die Städte klingen ruhig, mit leichten mittelalterlichen Motiven, aber es schwingt immer ein Hauch von Traurigkeit und Verlorenheit mit.

Es sollte daher betont werden, dass das Sounddesign von Diablo IV nicht nur eine Ergänzung ist, sondern ein vollwertiger Teil des Gameplays, der es ermöglicht, die Welt buchstäblich zu „sehen”, sich im Kampf zu orientieren und seine Atmosphäre zu spüren. Selbst wenn man das Bild entfernt, bleibt das Spiel unglaublich lebendig und erschreckend schön.

Barrierefreiheit: Inwiefern wurde das Spiel für Blinde benutzerfreundlicher?

Blizzard hat die Unterstützung für spezielle Funktionen erheblich verbessert und das Spiel barrierefreier gemacht. Jetzt kann Diablo IV vollständig ohne Sehvermögen gespielt werden, aber es gibt einige Unannehmlichkeiten, auf die weiter unten eingegangen wird.

✅ Verbesserungen der Barrierefreiheit:

  • Akustische Navigation in der offenen Welt: Jetzt kannst du dich anhand von Geräuschen orientieren, was die Fortbewegung in Sanktuarium erheblich vereinfacht. Leider ist die Navigation in den Untergrundgebäuden weiterhin nicht verfügbar.
  • Vollständige Unterstützung von Bildschirmleseprogrammen: Alle wichtigen Elemente der Benutzeroberfläche werden nun von Bildschirmleseprogrammen vorgelesen, darunter das Inventar, Menüs und Gegenstandsbeschreibungen.
  • Akustische Signale für Interaktionen: Die Signale für Beute, Objekte und Kampfereignisse wurden verbessert.
  • Auto-Ziel für Angriffe: Erleichtert das Treffen von Gegnern, insbesondere in Kämpfen mit Gruppen von Gegnern.

❌ Verbleibende Probleme:

  • Die Dungeons sind nach wie vor schwer zu navigieren: Im Gegensatz zur offenen Welt gibt es hier noch keine akustische Navigation.
  • Das Kampfsystem muss noch verbessert werden: Die automatische Zielerfassung funktioniert, aber Ausweichen und taktische Bewegungen sind ohne visuelle Rückmeldung nach wie vor schwierig.
  • Questmarkierungen werden nicht immer korrekt verfolgt: Manchmal funktionieren die akustischen Hinweise in komplexen Umgebungen nicht.

Fazit

Die Updates haben Diablo IV für blinde Spieler viel zugänglicher gemacht, insbesondere dank der akustischen Navigation und der verbesserten Unterstützung von Bildschirmleseprogrammen. Allerdings sind Dungeons nach wie vor ein Problem, und die Kampfmechaniken müssen noch weiter angepasst werden.

Blizzard ist auf dem richtigen Weg, aber für eine vollständige Barrierefreiheit fehlen dem Spiel noch eine verbesserte Navigation in Dungeons und erweiterte akustische Hinweise im Kampf. Dennoch ist es erwähnenswert, dass trotz einiger Mängel in der Barrierefreiheit blinde Spieler das Spiel heute mit etwas Geduld und einigen Lifehacks, wie dem Wegwerfen unnötiger Gegenstände auf dem Weg durch die Dungeons, ähnlich wie Brotkrumen, durchaus abschließen können.

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